
Konamis hoch erwartetes Silent Hill f hat in Australien eine Refused Classification (RC)-Einstufung erhalten, was vorerst seinen Verkauf im Land blockieren könnte. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese vorläufige Einstufung von einem automatisi Tool stammt und nicht von einer formellen Überprüfung durch die Australian Classification Board, was darauf hindeutet, dass das Schicksal des Spiels sich noch ändern könnte.
Während Konami nicht direkt Spiele in Australien vertreibt, hat IGN sich zur Klärung der Situation an deren lokalen Vertriebspartner gewandt.
Die genauen Gründe für die RC-Einstufung bleiben unklar, aber historische Trends liefern Hinweise. Seit 2013, als Australien die R18+-Einstufung für Spiele einführte, erhalten Titel typischerweise nur aus drei spezifischen Gründen eine RC-Einstufung: sexuelle Inhalte mit Minderjährigen, sexuelle Gewalt oder die Verherrlichung von Drogenkonsum. Die Silent-Hill-Serie hatte bereits zuvor mit Einstufungshürden zu kämpfen – 2008 wurde Homecoming zunächst aufgrund einer grafischen Folterszene abgelehnt, was jedoch geschah, bevor es eine R18+-Einstufung für Spiele in Australien gab. Die später angepasste Version erschien schließlich mit einer MA15+-Einstufung.
Was diesen Fall besonders interessant macht, ist der Ursprung der Einstufung. Im Gegensatz zum traditionellen Einstufungsverfahren kam Silent Hill fs RC-Bewertung über das automatisierte System der International Age Rating Coalition – ein digitaler Fragebogen, der hauptsächlich für mobile und digital vertriebene Spiele verwendet wird. Dieses System wendet automatisch Einstufungen basierend auf von den Entwicklern eingereichten Inhaltsinformationen für verschiedene Regionen an.
Australien übernahm dieses IARC-Tool im Jahr 2014 speziell, um die massive Menge an digitalen Spielveröffentlichungen zu bewältigen – während die Classification Board nur Kapazität für etwa 755 Spiele pro Jahr hatte, verzeichnete der iOS App Store allein zu dieser Zeit über 40.000 Neuveröffentlichungen jährlich. Die Geschichte zeigt jedoch, dass diese automatisierten Einstufungen manchmal übervorsichtig sind, wie 2019 zu sehen war, als Kingdom Come: Deliverance und We Happy Few vorübergehend (und fälschlicherweise) als verboten gemeldet wurden.
Das System bietet kleineren Entwicklern wichtige Zugänglichkeit, da es kostenlos nutzbar ist. Entscheidend ist jedoch, dass jede physische Spieleveröffentlichung unabhängig von der IARC-Einstufung weiterhin eine traditionelle Überprüfung durch die Classification Board erfordert. Dies bedeutet, dass Silent Hill f, falls eine physische Veröffentlichung in Australien geplant ist, sowieso der Board vorgelegt werden müsste – und diese behält sich das Recht vor, jede IARC-Einstufung außer Kraft zu setzen.
Das australische Einstufungssystem bietet Publishern zwei Wege: die Nutzung interner akkreditierter Einstufer (deren Entscheidungen offizielle Gültigkeit besitzen) oder autorisierter Gutachter (die Empfehlungen an die Board aussprechen). Derzeit bleibt die Zukunft von Silent Hill f in Australien ungewiss, bis eine weitere Überprüfung erfolgt. Interessanterweise ist dies das erste Mal, dass ein Silent-Hill-Titel Japans höchste 18+-Einstufung erhalten hat – was vielleicht auf eine besonders erwachsene Ausrichtung der Reihe hindeutet.